Während der Zeit der alten Götter lebten zunächst die Enai auf Aya-1. Nach dem Fall der Götter und der Vernichtung ihrer Diener nahmen die Ayaner ihren Platz als vorherrschende Spezies ein. Da noch immer einige Götter übrig waren, folgten sie ihren Lehren und Gesetzen.
Viele Jahrtausende wurde kein Gott mehr unter den Lebenden gesehen. Viele Reiche von Kala Tersos wandten sich weltlicheren Ansichten und Gebräuchen zu, doch es gibt noch immer viele Ayaner, die streng an den alten Glaubenssätzen festhalten. Anders als ihre Vorfahren ehren die meisten dieser Stämme jedoch nicht mehr alle Götter, sondern folgen meist dem Leitbild eines einzigen Gottes, während sie die anderen lediglich respektieren oder gar ablehnen.
Besonders ausgeprägt ist das Stammesleben in den Reichen Dargo und Anima, wobei sich das Volk von Dargo auf die dunklen Götter und Blutrituale fokussiert, während es in Anima die größte Variation von Glaubensrichtungen gibt. Jeder Stamm wird von einem Schamanen geführt, der oder die in Verbindung mit dem Willen der Götter stehen und ihren Willen an die Anwohner weitergibt.
Vogelstamm
Einer der ältesten Stämme. Die Mitglieder des Vogelstammes haben sich der Verehrung der Naturgöttin Heylda verschrieben und bringen ebenso regelmäßige Opfer für Sel, den Rabengott des Todes. Sie schätzen das einfache Leben im Einklang mit der Natur und fokussieren sich mehr auf die Jagd als den Anbau von Getreide. Ihr Lebensraum liegt meist in Waldgebieten fernab jeglicher Zivilisation.
Baumhirten
Die Baumhirten sind ein einzigartiger Stamm, der auf den gewaltigen Ästen des Himmelsbaums im Süden Animas lebt. Sie ehren Heylda und Balgr, weshalb sie mit den Vogelstämmen gut auskommen. Auf Fremde sind sie nicht gut zu sprechen und sie kümmern sich nicht um die Geschehnisse außerhalb des Himmelswalds. Als Experten für Pflanzen sind die Baumhirten die besten Heiler des ganzen Reiches, lassen ihre Gaben jedoch kaum jemandem angedeihen.
Wasserstamm
Die Wasserstämme leben entlang der Küsten des gesamten Kontinents und leben nach den Regeln von Alvaron, dem Gott der Meere und Gerechtigkeit. Trotz ihres primitiven Stammeslebens folgen sie strikten Regeln und legen viel Wert auf Balance und Recht. Sie leben vom Fischfang und sind exzellente Schwimmer, Taucher und Bootsbauer, halten sich jedoch von den meisten Landbewohnern fern.
Bärenstamm
Die Bärenstämme gelten als rau und unnahbar, aber auch als stark und zuverlässig. Als kriegerische Stämme liegen sie oft mit anderen im Streit, haben jedoch auch meist viele Verbündete. Bärenstämme errichten stabile Gebäude und kultivieren Ackerbau und die Rüstungsschmiedekunst. Sie gehören zu den meistverbreiteten Stämmen, besonders in Anima.
Wolfsstamm
Der zweithäufigste Stamm folgt den Werten Ymiras und zeichnet sich durch große Nähe zum Tierreich aus. Sie sind meisterliche Züchter und viele von ihnen haben Hunde oder Wölfe als Begleiter bei sich. Zudem sind sie die besten Jäger und Fährtenleser, weshalb sie Waldgebiete als Lebensraum vorziehen.
Sumpfstamm
Die als Damas bekannten Sumpfstämme sind die Nachfahren einstmals desertierter Krieger der dargonischen Truppen im Süden. Sie haben sich der Anbetung von Zef und Chal verschrieben, den dunklen Zwillingen des Leids und des Todes. Sie leben in düsteren Teilen des Landes und überfallen regelmäßig andere Stämme, um Opfer für ihre kannibalischen Opferrituale zu finden. Die Damas werden von allen anderen Stämmen verachtet und gemieden, doch sie sind Überlebenskünstler, die sich mit Tarnung und Giften auskennen, sodass sie sich zur Wehr setzen können.
Widderstamm
Die Anhänger des Ariez leben in kargen Gebieten in Abgeschiedenheit und sind für ihre Zähigkeit und ihre ausufernden Feste bekannt. Aufgrund ihrer entfernten Lebensräume sind sie geschickte Händler und verstehen es, dem kalten, kargen Boden dennoch Erträge abzuringen. Zudem sind sie erfahrene Bergleute und Steinmetze, deren Fähigkeiten überall gefragt sind.
Himmelsstamm
Die Nomaden der Himmesstämme beten Bolt den Bergvater und Heylda an. Sie leben in Gebirgen und an schwer erreichbaren Orten und bleiben meist für sich. Aufgrund ihrer nomadischen Lebensweise ist der Zusammenhalt innerhalb der Gruppen umso wichtiger. Als einziger Stamm haben sie mehrere Schamanen, da sie auch weit mehr Rituale und religiöse Praktiken verfolgen als andere Stämme. Sie treten nur selten mit anderen in Kontakt.
Feuerstamm
Die Anhänger von Zalathir, dem Gott des Feuers und der Zerstörung, gehören nach den Damas zu den meistgemiedenen Stämmen. Sie leben auf weiten Feldern ohne viele Bäume in Dörfern aus Stein. Als Experten der Viehzucht haben sie oft große Herden. Zeitgleich sind sie aber auch exzellente Krieger, da viele von ihnen sich den Prüfungen von Zalathir unterziehen und die Gabe des inneren Feuers erlangen, eine seltene göttliche Fähigkeit, die nicht von der Geburt abhängt. Feuerstämme werden oft missverstanden, da Zalathir auch der Gott der Veränderung ist. Sie glauben, dass reinigendes Feuer machmal nötig ist, um den Weg für etwas Besseres zu ebnen.
Tiefenstamm
Die auch als Felsstamm bekannten Bewohner der Tunnelnetzwerke tief unter dem Land. Ihre Existenz ist und war für viele Ayaner ein Mythos, da sie kaum je an die Oberfläche kommen. Es handelt sich um die Nachfahren der frühen Enai, die nach dem Verschwinden der Götter weiterhin in deren Heiligtümern in Brujun, der Unterwelt, zurückblieben. Kaum jemand steht in Kontakt zu ihnen, weil viele von ihnen fast unmöglich zu erreichen sind.