Hanxi Shao wurde in der Stadt Wuhaxi geboren und lebte bis zu seiner Volljährigkeit in einer wohlhabenden Militärfamilie. Er und seine Schwester Jun wurden von Kindesbeinen an in der Kunst der Diplomatie und Politik unterwiesen. Privatlehrer, Förderungen und diverse gesellschaftliche Pflichten waren ihr Alltag.
Bereits zu dieser Zeit stellte ihr Vater stets klar, dass Shao als männlicher Erstgeborener über seiner Schwester stand und dass sie ihm widerspruchslos gehorchen musste. Er reiste als Vertreter der Stadt in alle Provinzen und erkannte dabei die Ineffizienz und Schwäche des amtierenden Kaisers und später seines Sohnes. Er empfand die Kaiserlinie als fett und selbstgefällig. Die Invasion Balduriens fand zwar statt, als er gerade mal vier Jahre alt war, doch die Auswirkungen der Niederlage spürte man noch Jahrzehnte später.
Auf einer seiner Reisen traf er am Wegesrand auf einen Söldner, einen Reisenden, der sich ihm als Tai Shun vorstellte. Der Mann war einst die linke Hand der schwarzen Rose gewesen und seines Amtes enthoben worden. Er war zu denselben Erkenntnissen gelangt wie Hanxi Shao, und bot sich als Leibwache an. Shao lernte schnell, sich auf die Diskretion und das manchmal unheimliche Wissen des ehemaligen Schattenwächters zu verlassen. Gemeinsam schmiedeten sie den Plan, Scaya von der schwachen Kaiserlinie zu befreien.
Gemeinsam führten sie einen präzise geplanten Putsch durch und er ergriff den Titel des Kaisers. Sofort strukturierte er das gesamte politische System um und löste alle Gremien auf. Tai Shun wurde sein engster Berater und Verteidigungsminister. Er warnte den neuen Kaiser davor, dass die Schattenwächter nach der Macht trachteten und eine falsche Dämoneninvasion als Vorwand nutzen würden, um das Volk aufzuwiegeln. Um dem zuvorzukommen, ließ Hanxi Shao nach Derrick und Jayden Talar fahnden, erklärte den Orden zu Verbrechern und untersagte jegliche Unterstützung gegen falsche Dämonensichtungen.
Er ergriff Bazhao Talar, als sich die Gelegenheit bot. Zeitgleich hörte er, dass General Han Lo, den er gefeuert hatte, eine Rebellion plante. Als diese angriff und den Kerker zerstörte, musste er schnellstens eine Lösung finden, um das Volk zu beruhigen.
Daher war es ein glücklicher Zufall, als man Gwan’Har wenig später verhaftete. Er war der perfekte Sündenbock, um nicht nur sämtliches Chaos der vergangenen Wochen zu verantworten, sondern auch noch ein Schattenwächter, was seine Verleumdungskampagne stützte. Um die Anwohner auf seine Seite zu ziehen, veranstaltete er eine öffentliche Hinrichtung auf dem Marktplatz. Er war überrascht, als er merkte, dass die Rebellen das geplant hatten und ihn vor allen Stadtbewohnern anprangerten. Als sie einen Ratsentscheid provozierten, war er völlig geschockt, als sich die Mehrheit gegen ihn wendete. Tau Shun wurde getötet und Hanxi Shao erkannte, dass das Volk ihn lynchen würde. Er entschied sich daher für einen schnellen Ausweg und tötete sich selbst.