Als jüngstes Kind einer reichen Händlerfamilie aus Honturos hatte Zadé eine behütete Kindheit. Das änderte sich, als der Wesir die Waffenschmiede ihrer Eltern als Bedrohung seiner eigenen Geschäfte betrachtete und das Volk gegen sie aufbrachte. Als ihre Eltern und älteren Geschwister vor ihren Augen hingerichtet wurden, blieb ihr nur ihr älterer Bruder Yusuf.
Yusuf war jedoch voller Zorn und Hass und konnte nur Rache sehen, während Zadé das Leid des Volkes lindern wollte. Als ihr Bruder nach einem gescheiterten Angriff die Stadt verließ, lernte sie alle möglichen Dinge. Sie bildete sich weiter, lernte nähen, kochen, frisieren, schminken und viele andere Dinge, die eine Frau in ihrer Gesellschaft im Wert ansteigen ließen. Aufgrund ihrer gemischtrassigen Herkunft war ihre Lebenserwartung nicht einschätzbar, doch sie hatte die Schönheit einer südländischen Elbe geerbt.
Sie benutzte das zu ihrem Vorteil und lernte dabei, ihren Körper und seine Vorzüge gezielt einzusetzen. Dadurch wurde sie bei verschiedenen Adligen bekannt. Als Yusuf nach Jahren zurückkehrte, nutzte sie ihre vielen Verbindungen, um ihm bei der Gründung des Widerstands zu helfen. Obwohl sie selbst nicht kämpfte, sorgte sie hinter den Kulissen dafür, dass die Rebellen immer genug Ausrüstung, Verstecke und Nahrung hatten.
Während Yusuf aktiv blieb, nutzte sie ihre Zeit, um immer weiter die Ränge hinaufzusteigen und es gelang ihr, als Mätresse des Wesirs in dessen Harem zu gelangen. Sie hatte schon lange gelernt, dass ihr Körper nur ein Werkzeug war. Von dieser Position aus wurde sie nach mehreren Generationen von Wesiren zur bevorzugten Gespielin des Regenten und konnte dem Widerstand Informationen liefern.
Aus diesem Grund war es ihr möglich, den schwarzen Wanderer während des Musikfestivals in den Palast zu schleusen. Trotz des Fehlschlags blieb sie ruhig und führte ihr Leben wie gewohnt fort. Als der Wesir wenig später gestürzt wurde, unterstützte sie daraufhin tatkräftig ihren Bruder und später auch Botschafter Taivon Bant bei der Umstrukturierung der Stadt und der Mentalität der Hakun. Nach Yusufs Tod führte sie sein Erbe fort und machte aus Honturos eine wahre Perle des Südens.
